Verheiratet mit Mr. Majestic Bonus Scene

Sollte nach Verheiratet mit Mr. Majestic gelesen werden.

Betrunkener Silas

Er war verdammt süß. Verflucht schnuckelig. So niedlich.

„Wette, du kannst keinen Kirschenstiel mit deiner Zunge binden“, lallte Way.

Wir waren wieder an der Bar, um eine Pause vom Tanzen zu machen. Schweiß ließ die Ränder seines Haaransatzes feucht erscheinen, und da ich mit ihm getanzt hatte, wusste ich, dass auch das Baumwollhemd über seinem unteren Rücken feucht war. Sein Gesicht strahlte und war vor Aufregung gerötet. Das war nicht die erste oder auch nur fünfte kleine Wette, mit der wir uns heute Abend gegenseitig herausgefordert hatten.

„Kann ich“, erwiderte ich und fischte mit dem Finger in dem fruchtigen Cocktail vor mir. „Was gibst du mir, wenn ich kann?“

Er verzog konzentriert das Gesicht. „Hmm … wenn du kannst, werde ich …“

„Mich deinen Hut tragen lassen?“, zog ich ihn auf.

Seine Augen wurden groß. „Nein! Weißt du, was das in der Cowboy-Nomen … Nomenclay … Nomencladings bedeutet? No-men …“

„Nomenklatur“, sagte ich mit einem Lachen.

„Egal. Das ist eine ernste Sache, Silas. Mit dem Hut.“

Seine alkoholschwere Zunge betonte die Zischlaute.

„Dann ein langsamer Tanz mit mir“, forderte ich ihn heraus und steckte mir den Stiel der Kirsche, die ich geangelt hatte, in den Mund.

„Pffftttt. Einfach.“

Ich machte den Knoten und streckte ihm die Zunge raus, um ihm das zu zeigen. Er beugte sich gefährlich weit nach vorne und landete fast auf meinem Schoß, weil er wissen wollte, ob ich die Wette gewonnen hatte oder nicht.

Ich packte seinen Hinterkopf und zog ihn noch näher an mich heran, bis mein Mund die Haare über seinem Ohr berührte. „Tanz mit mir, Cowboy.“

Way wirkte etwas benebelt, als ich ihn zurück auf die Tanzfläche zog.

„’s kein langsamer Song“, sagte er leise und drückte sein Gesicht gegen meines, als ich ihn an mich zog.

„Muss nich’ sein, oder? Wir können trotzdem langsam tanzen.“

Auch wenn eine flotte Clubversion von The Tide Is High lief, zwang ich Way, langsamer zu werden, indem ich ihn eng an mich drückte. Er stieß ein dumpfes, frustriertes Grunzen aus, bevor er sich mit einem Seufzer an mich schmiegte.

Während sich die Menge um uns herum bewegte und die Lichter hinter meinen Augenlidern aufblitzten, atmete ich seinen Duft ein, prägte mir ein, wie er sich in meinen Armen anfühlte, und dachte über die merkwürdigen Wendungen des Schicksals nach, die uns beide heute Abend hierher geführt hatten.

„Es ist komisch, mit einem Typen langsam zu tanzen“, sagte er dicht an meinem Ohr.

„Komisch schlecht oder komisch interessant?“

Seine Hände wanderten meinen Rücken hinauf und wieder hinunter. „Komisch gut.“

Nachdem ich ein paar Minuten lang darüber fantasiert hatte, wie seine Hände immer neugieriger wurden, beschloss ich, ihn etwas zu necken. „Weißt du … Männer haben bessere Ärsche als Frauen. Im Allgemeinen, meine ich. Nicht, dass ich Frauen herab–“

Seine Hände bewegten sich nach unten, um meinen Hintern durch meine Anzughose zu packen. Das war keine verführerische Geste, sondern eher ein wissenschaftliches Fummeln.

„Hm. Könnte sein“, sagte er und drückte einmal, zweimal. 

Ich verkniff mir ein Lachen. „Und wir haben schmalere Hüften. Im Allgemeinen, natürlich.“

Ways Hände wanderten zu meinen Hüften und dann an meinen Seiten hoch. Hätte ich nicht so viel getrunken, wäre mein Schwanz steinhart. 

„’s schön“, gab er zu, bevor er seine Hände wieder auf meinen Hintern legte.

„Ich wette, du kannst keinen Mann küssen, ohne rot zu werden“, sagte ich.

„Kann ich“, antwortete er automatisch. Das gehörte inzwischen zu unserem Spiel. „Was bekomme ich von dir, wenn ich es kann?“

In meiner Brust kribbelte es vor Vergnügen. Sturer Scheißkerl. „Was willst du?“

„Wenn ich es tue, wirst du … du …“ Er hielt inne und überlegte. Dann grinste er. „Du singst I Touch Myself in einer Karaoke-Bar.“

„Darlin’, ich bin der König der Karaoke-Bars.“

Sein Lächeln war strahlend und selbstgefällig. „Beweise es.“

Und dann küsste mir dieser Cowboy auf der Tanzfläche jeden Gedanken aus dem Kopf.

Betrunkenerer Way

Ich dachte, ich wäre vor dem Kuss schon betrunken gewesen, aber das war nichts im Vergleich zu dem Rausch, den ich danach verspürte.

„Woah.“

Silas’ Augen waren groß und sein Grinsen war verschwunden. „Woah“, wiederholte er.

„Das …“ Ich räusperte mich. „Ich glaube, das habe ich nicht richtig gemacht.“

„Du … du hast es richtig gemacht.“

Ich musterte Silas’ Lippen, die rot und feucht von meiner Attacke waren. „Nein. Nein, ich denke, ich sollte es noch einmal versuchen.“ Meine Augen blieben auf seine Lippen gerichtet. Ich hätte sie nicht einmal mit einem Augapfel-Brecheisen davon losreißen können.

„Vielleicht“, flüsterte er. „Vielleicht schon.“

Ich neigte mich zu ihm und drückte meine Lippen auf seine, und dann übernahm etwas in mir die Kontrolle. Ich umschloss sein Gesicht mit den Händen und vertiefte den Kuss. Nach einem Moment schlang sich Silas’ Zunge um meine. Er war fordernd, stark … männlich.

Und ihn zu küssen erweckte in mir das verzweifelte Verlangen, mehr zu wissen. Mehr zu fühlen. Mehr zu erleben.

„Waylon“, sagte er mit rauer Stimme und zog sich zurück. „Du bist betrunken.“

„Nicht zu betrunken dafür.“

Sein Blick traf meinen. Die Intensität packte mich direkt im Bauch und hielt mich fest. „Sicher? Sei dir sicher, Way. Ich will nicht, dass du –“

Ich neigte mich nach vorne und küsste ihn erneut. Und dann geriet die Zeit völlig außer Kontrolle.

Irgendwann fanden wir eine Karaoke-Bar in der Nähe. Es war erst Anfang Mai, aber in Vegas war die Nachtluft schon brütend heiß. Silas schnappte sich meinen Hut lang genug, um sich damit vor den Springbrunnen des Bellagio zu fotografieren. Auf unserer betrunkenen, stolpernden Suche nach Karaoke machten wir überall Selfies, und als wir endlich eine Bar gefunden hatten, sangen wir im Duett I Got You Babe, was die anderen Gäste zum Jubeln und Applaudieren brachte.

Hatte ich jemals in meinem Leben so viel Spaß gehabt, wie ich es mit Silas Concannon hatte? Sicherlich nicht.

Nachdem wir von der Bühne geklettert waren, drehte er sich zu mir um. „Ich wette, du wirst nicht –“

„Warte, warte. Wir sind immer noch bei deiner I Touch Myself-Wette. Du musst es singen.“

Sein Grinsen war wild. „Die Wette habe ich gewonnen, Sweetheart.“

„Ich habe dich geküsst!“

Er trat näher, legte einen Arm um mich und zog mich an sich. „Die Wette war, mich zu küssen, ohne rot zu werden.“

Seit ich Silas kennengelernt hatte, befand sich mein Gesicht auf einem bedrohlichen Röte-Level, also bestand kein Zweifel daran, dass ich die Wette verloren hatte, wenn das Erröten Teil der Wette gewesen war. „Oh.“

Sein Lachen rumpelte durch mich hindurch. „Also bin ich jetzt dran. Ich wette, du kannst nicht …“

Ein Schrei ganz in der Nähe unterbrach ihn. „Heirate mich!“ Jubel brach aus, als die Frau, der ein Heiratsantrag gemacht wurde, nickte und in Tränen ausbrach.

Silas’ Augen richteten sich voller Schalk auf mich.

„Sei nicht albern“, sagte ich lachend.

„Du bist doch nach Vegas gekommen, um zu heiraten, Waylon Fletcher“, stichelte er.

„Eine Frau. Eine, die ich kenne.“

„Du kannst doch nach unserer gemeinsamen Nacht nicht behaupten, dass wir uns nicht kennen?“ So lustig wie er war und wie er flirtete, bemerkte ich nicht zum ersten Mal heute Nacht, dass neidische Blicke in meine Richtung flogen. Ich sah mich um und fragte mich, welche Art von Mann Silas Concannon wohl irgendwann wirklich schnappen würde. Bei dem Gedanken daran wurde mir etwas übel, aber das könnte auch an dem Candy Apple Shot liegen, den ich vor ein paar Minuten runtergekippt hatte.

„Hey“, beruhigte er mich und rieb mit seinen Händen über meinen Rücken. „Das war nur ein Scherz. Weißt du nicht mehr, dass ich gesagt habe, die Ehe ist nichts für mich? Das war ernst gemeint. Ich werde nie heiraten. Ob eine Fake-Hochzeit in Vegas oder im echten Leben. Egal. Ist beides nichts für mich.“

Ich lachte über den Gedanken, dass Vegas-Hochzeiten „fake“ waren. „Okay, was ist dann die Wette?“

Er sah etwas über meiner Schulter und schenkte mir ein sehr breites Grinsen. „Ich wette, du kannst keinen Body Shot von einem Mann trinken.“

„Kann ich. Was bekomme ich?“ Mir fiel etwas ein. „Warte. Du musst es sein. Ich mache … ich will das nicht mit einem x-beliebigen Typen machen.“

Wir wussten beide, dass Silas für mich auch ein „x-beliebiger Typ“ war, aber ich kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass es mich nicht störte … von seinem Körper zu trinken.

Schon der Gedanke daran löste in mir Gefühle aus, die ich noch nie für einen Mann gehabt hatte.

Silas hob die Hand und streichelte meine Wange. „Ich muss es sein, hm? Warum das?“

Ich drehte mein Gesicht, bis mein Mund die Seite seines Daumens berührte. Dann streckte ich die Zunge aus, um darüberzulecken.

„Weil ich deinen Geschmack schon mag.“

Betrunkenster Silas

Der Mann konnte sogar einen alkoholtoten Schwanz hart machen.

„Fuck“, stöhnte ich und zog mich zurück, bevor ich etwas tat, was ich nicht mehr rückgängig machen konnte. „Gut. Body Shot. Los geht’s.“

Ich schnappte mir Ways Hand und zog ihn zur Bar, wo ich zwei Typen gesehen hatte, die vom Bauch einer Frau Shots getrunken hatten.

Diese Erfahrung war so neu für Way, dass er darauf bestand, noch einen Shot zu haben. Und dann bestand er darauf, dass ich einen von seinen Bauchmuskeln trank.

Was … wirklich nicht schwierig war. Es war sogar so … problemlos …, dass ich noch einen trank. Und dann noch einen. Bis ich das Gefühl hatte, dass sich meine Zunge für immer eingeprägt hatte, wie sich die Haare anfühlten, die sich von seinem Bauchnabel nach unten zogen.

Nach der Body-Shot-Situation waren wir mehr als hackedicht. Way wankte neben mir her, während wir Arm in Arm den Strip entlangschlenderten. Irgendwann hatte er Schluckauf bekommen, und es war das Süßeste, was ich je gesehen hatte.

„Und dann <hicks> hat sie mich <hicks> draußen sitzen lassen. Kannst du <hicks> das glauben? Meine eigene Schwester!“

Ich versuchte, mir Way in schlammigen Stiefeln mit einem neugeborenen Pferd unter dem Arm vorzustellen. „Wie kann sie es wagen, dich so nicht im Café essen zu lassen?“

„Ich weiß! Sie <hicks> ist so <hicks> gemein!“

„Was hätte sie gesagt, wenn du Ellen geheiratet hättest?“

„Eden. Und sie, <hicks> Sheridan, meine ich, <hicks> wäre wü… wü… <hicks> wütend geworden.“

Ich zog ihn von einer herannahenden Gruppe von Junggesellinnen weg, die über ihre hohen Absätze stolperten, schwanzförmige Flaschen trugen und in verdrehte Schärpen gehüllt waren. „Warum?“

„Will, dass ich wirklich heirate. ‘s Liebe und so.“

„Ugh.“

Er lachte und schaute mich von der Seite an. „Sag nicht ugh! Liebe ist doch angeblich was Gutes.“

Das war sie definitiv nicht. „Scheiß auf die Liebe.“

„Wenn du so denkst, solltest du ihr aus dem Weg gehen.“

„Einverstanden. Aber ich brauche einen Weg, dass ich nicht in Versuchung gerate. Viele Leute sagen, dass sie nie heiraten werden, und dann tun sie es doch. Wie willst du …“ Ich versuchte, mein vom Alkohol benebeltes Gehirn zum Arbeiten zu bringen. „Wie stellt man sicher, dass man nie heiratet?“

„Nun, ich denke … <hicks> wenn man … wenn man schon verheiratet ist, kann man nicht heiraten. Oder?“

Das ergab eine Menge Sinn. „Genau. Aber dann wäre man ja schon verheiratet.“

„Hm. Aber <hicks> wie könnte man heiraten, aber … irgendwie nicht in echt?“

Die Antwort fiel mir ein, als die Wasserspiele des Bellagio in helles Licht und Gischt ausbrachen. „Man könnte in Vegas Fake-Heiraten!“

Way runzelte die Stirn. „Ich glaube nicht, dass es so was gibt.“

Ich schüttelte den Kopf, wodurch sich alles um mich herum drehte. „Doch, das ist es. Vegas-Hochzeiten sind nicht dasselbe, weißt du? Die Leute nehmen sie nicht ernst.“

„Aber sie sind echt.“

„Sind sie das? Bestimmt nicht.“

Sein Gesicht blieb verwirrt verzogen, bevor seine Augen anfingen zu strahlen. „Ich wette mit dir, dass sie es sind! Ich wette, dass du in Vegas keine Fake-Ehe schließen kannst.“

„Kann ich schon“, sagte ich und grinste ihn an. „Was bekomme ich, wenn ich es tue?“

Sein Gesicht war strahlend und errötet. Waylon Fletcher war verdammt hübsch. „Was willst du?“

„Ich will unbedingt deinen Hut“, gestand ich.

„Denk noch mal nach, Stadtjunge“, sagte er mit einem Lachen.

„Okay. Dann will ich, dass du die Nacht in meinem Bett verbringst“, sagte ich und sprach damit etwas aus, das eigentlich unausgesprochen hätte bleiben sollen.

Sein Lächeln wurde weicher, als sein Blick meinen traf. „Einverstanden.“